Bockwindmühle in Luckow
Die Bockwindmühle in Luckow, im heutigen Landkreis Uckermark, ist um 1824 erbaut worden. Ihr erster Standort war auf dem Tuleier Berg, im Jahre 1853 wurde sie auf den Mühlenberg umgesetzt, erweitert und aufgedoppelt. Der Wiederlagebalken und das Samsonkreuz wurden 1854 erneuert. Die Bockwindmühle befand sich seit 1856 im Besitz der Familie Böhlke, sie erwarb die Mühle von der Bauerngenossenschaft. Die technische Entwicklung führte in den 20-er Jahren zum Umbau der Mühle auf elektrischen Antrieb. Im letzten Betriebsjahr 1961 wurde sie als Schrotmühle mit zwei Mahlgängen und den entsprechenden Elevatoren, Aufzügen und Winden betrieben. 1981/82 plante man, in die bis dahin funktionslose Mühle ein Jugendzentrum zu integrieren. Man begann mit dem Ausbau technischer Einrichtungen, aber der komplette Umbau zum Jugendzentrum wurde nie durchgeführt. In den Folgejahren verfiel die Mühle zunehmend. Bis zum 26. Juni 1989 war Heinz Böhlke der letzte aus Luckow kommende Besitzer der Mühle. Die Mühle wurde an den Magistrat von Berlin verkauft (Kaufpreis: 18.000,00 Ostmark). Über entsprechende Freigaben der Denkmalspflege war gesichert, die Bockwindmühle abzubauen und in Berlin-Marzahn an einem historischen Mühlenstandort als Ersatz für die trillerische Mühle wieder aufzubauen. Die Planung für die Umsetzung der Mühle war schon in vollem Gange, als 1992 die Gemeinde Luckow-Petershagen über den Landrat, noch rechtzeitig, den Abbau der Mühle verhindern konnte. Die alte Mühle wurde in den letzten Jahren mühevoll saniert. Leider konnte aus Kostengründen bisher jedoch noch nicht das ganze Mahlwerk eingebaut werden. Seit dem 01.Juni 1998 ist die Mühle wieder für neugierige Besucher geöffnet. Über eine steile Treppe klettert man zur Tür und schlüpft hinein in das schaurige - knarrende Mühleninnere. Die Fensterluken werden geöffnet und man blickt über eine sanft gewellte Landschaft. Im Mühleninneren sind die großen Räder und Wellen sowie die gewaltige Balkenkonstruktion zu bestaunen. Das gesamte Mahlwerk konnte jedoch leider noch nicht eingebaut werden, da die Kosten mindestens 200.000 DM betragen würden. Viel zu viel für die kleine 421- Seelen- Gemeinde, die jeden Pfennig dreimal wenden muss. Ohne Fördermittel oder Sponsoren wird sich der Traum vom Korn mahlen wohl noch einige Jahre hinziehen. Jedes Jahr am Pfingstmontag wird der deutsche Mühlentag auch in Luckow auf dem Gelände rings um die Mühle gefeiert. Hier kann man sich über die Rekonstruktion der Mühle informieren, alte Landgeräte und das Innere der Mühle besichtigen. Auch für das Leibliche Wohl wird gesorgt.