Fischsterben im Sommer 2022

Amt Gartz (Oder)

Im August 2022 fand ein massenhaftes Fischsterben in der Oder statt. Die Ursache für das Fischsterben war ein sprunghaft gestiegener Salzgehalt, der gemeinsam mit einem niedrigen Wasserstand und hohen Temperaturen zu einer Vermehrung einer Alge führte, die sonst nur im Brackwasser zu finden ist.

 

Diese Alge erzeugt eine giftige Substanz, die für Fische und andere Wasserorganismen tödlich sein kann. Das Brackwasser entsteht nur in Flussmündungen, wo sich das salzige Meerwasser mit dem süßen Flusswasser vermischt. Die Auswirkungen des Fischsterben in der Oder konnten nur durch eine Vielzahl von Freiwilligen, Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehren eingegrenzt und bekämpft werden. Denen gilt unserer besonderer Dank, so Amtsdirektor, Herr Frank Gotzmann. Mit den handelnden Kommunalbehörden gab es immer noch keine Auswertung. Dabei wird vor Ort durchaus Verbesserungsbedarf gesehen.

 

Messstation an der Gartzer Querfahrt

Das Land Brandenburg sollte an der Gartzer Querfahrt eine automatische Messtation wie in Hohenwutzen und Frankfurt/Oder errichten. "Damit würden die Behörden, anders als im Sommer 2022, auf aktuelle Daten zurückgreifen können," so Amtsdirektor Frank Gotzmann. Damit könnten auch am Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern gezielte Maßnahmen ergriffen werden.

 

Vergleichszahlen für Messzahlen

"Wir hoffen, dass sich Herr Minister Axel Vogel beim deutsch-polnische Umweltrat dafür einsetzt, dass typische Parameter wie die Leitfähigkeit im Naturzustand an der Oder ermittelt werden (idealtypischer Zustand). Damit ließen sich die Messergebnisse besser einordnen. Das führt auch zu einer besseren Kommunikation mit den Menschen am Oderfluss und zu einem besseren Verständnis für Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.

 

Auswertung mit den Handelnden

Am 14. August 2022 setzte das Amt Gartz (Oder) am Marienhofer Wehr eine Ölsperre. Das war die erste Sperrvorrichtung auf deutschem Staatsgebiet. Vor dem Hintergrund eines effektiveren Handeln der Behörden auf beiden Seiten der Oder sollte eine Auswertung der Ereignisse erfolgen. "Ich sehe auch kritisch, dass wir in Zukunft wieder auf eine Vielzahl von freiwilligen Einsatzkräften und privater Einsatztechnik zurückgreifen können. Der Sommer 2022 war und muss eine Ausnahmesituation bleiben. Die Einsatzkräfte müssen viel besser mit Mitteln der Europäischen Union ausgestattet werden."

 

Stand: 14.03.2023

 
 

Bild zur Meldung: Fischsterben in der Westoder